Günstige Teleprompter-Lösung mit iPad, Galaxy oder anderem Tablet und passivem Teleprompter

5 Komponenten zur perfekten Video-Aufnahme mit Teleprompter und Tablet

Ganz bestimmt ist die Technik nicht das, was den Erfolg oder die Qualität eines Videos ausmacht – denn der Inhalt muss natürlich stimmen.

Aber: Schlechte Technik kann auch den besten Inhalt abwerten. Ob Verkaufs- oder Schulungsvideos: Rauschen und Knacken, schlechtes Licht, ein abgelenkter Moderator oder Präsentator… all das trägt dazu bei, dass man unprofessionell wirkt und die Glaubwürdigkeit darunter leidet.

Damit Dir das nicht passiert, habe ich hier die Technik zusammengestellt, die ich selbst verwende. Manches muss nicht teuer sein,  bei einigen Dingen solltest Du aber besser nicht sparen. Dazu zählt vor allem die Qualität des Tons, welche meiner Erfahrung nach wichtiger ist, als das Bild selbst.

Hier also „meine“ Technik, mit der ich über 200 Videos bislang produziert habe. Viel Erfolg!

1. Der Teleprompter

Als Teleprompter setzen wir ein „Gerät“ von TeleprompterPad ein. Das Wort „Gerät“ schreibe ich deshalb in Hochkomma, weil es eigentlich kein Gerät, sondern eher eine Vorrichtung, ein passiver Teleprompter. ist und im Wesentlichen aus einer Glasscheibe, etwas Blech und Stoff besteht.

Als Wiedergabegerät für meine Folien verwende ich ein normales iPad. Die Powerpoint-Präsentation spiegele ich vorher mit PPT Mirror, erstelle dabei eine PDF Datei. Ich habe auf meinem iPad auch Powerpoint, finde es aber bequemer, mit einer PDF Datei zu arbeiten, weil ich die z.B. in iBooks wiedergeben kann.

Den Teleprompter für 10 Zoll Tablets (z.B. das iPad Standard) kannst Du hier bei Amazon kaufen, das für 13″ Tablets gibt es unter diesem Link.
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2. Die Kamera

Eine gute Kamera ist wichtig, wobei man heute schon sagen kann, dass selbst die einfachsten Smartphones hervorragende Aufnahmen machen. Fast wichtiger als die Kamera ist aber der Ton, denn die Informationen in einem Video werden ja nicht durch das Bild des Sprechers, sondern durch das, was er oder sie sagt, transportiert. Man muss Dich also gut verstehen können, Nebengeräusche sollten möglichst vermieden werden. Daher ist es wichtig, dass eine Kamera einen Anschluss für ein externes Mikrofon hat.

Ich verwende die Sony RX10 M3 Kamera. Diese erzeugt ein hervorragendes Bild, hat einen HDMI Ausgang für einen Kontrollmonitor (ich nehme einen normalen Bildschirm, den ich aber während der Aufnahme dann ausschalte). Vor allem aber einen Eingang für ein externes Mikrofon. Die Kamera lässt sich auch prima auf ein handelsübliches Stativ montieren und passt in den o.g. Teleprompter. Zum Ton und zu einem geeigneten Mikrofon findest Du weiter unten ein paar Hinweise.

Tipp zur Aufnahme: Ein neutraler, weißer Hintergrund ist am besten, damit Deine Zuschauer das Video ablenkungsfrei anschauen können. Dann dunkelt aber die Kamera wegen der großen weißen Fläche ab, der Hintergrund wird dadurch eher grau und das Motiv im Vordergrund etwas zu dunkel. Ich habe daher die Belichtungskorrektur auf „+0,75“ gestellt (also eine dreiviertel Blende heller als die Automatik ermittelt). Dadurch wird die Aufnahme etwas heller belichtet, das Motiv (ich) ist damit richtig ausgeleuchtet und der Hintergrund auch wieder weiß (statt grau).

3. Die richtige Beleuchtung

Die Qualität einer Videoaufnahme hängt sehr stark von einer gleichmäßigen, ausgewogenen Beleuchtung ab. Daher solltest Du Kunstlicht verwenden, um Schlagschatten, Über- oder Unterbelichtung und Schwankungen der Helligkeit während der Aufnahme zu vermeiden.

Eine „Softbox“ sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gesichts; dabei solltest Du eine Lampe etwas weiter aufstellen, damit Konturen im Gesicht zu erkennen sind. Zwei dieser Leuchten reichen, um ein ansprechendes Video einer sprechenden Person zu drehen. Ergänzend kann man noch u.a. Strahler für die Hintergrundbeleuchtung dazu bestellen.

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4. Auf den Ton kommt es an

Fast wichtiger als das Bild ist der Ton – denn was sollen Deine Zuschauer “mitnehmen”? Die Bilder unterstreichen normalerweise das, was Du sagst oder was gesprochen wird. Und bei einem schlechten Ton macht es keinen Spaß, Dir zuzuhören – die Zuschauer klicken dann weg. Daher empfehle ich unbedingt, mit einem externen Mikrofon zu arbeiten und nicht “über den Raum” mit dem eingebauten Mikrofon der Kamera zu arbeiten.

Wer mit dem Smartphone (iPhone, Samsung Galaxy) filmt, ist mit dem Rode SmartLav Ansteckmikrofon gut bedient. Das ist ein günstiges, aber qualitativ hochwertiges Mikrofon. Man kann dazu ein Verlängerungskabel einsetzen, wenn man weiter weg steht und spart sich so die teure Funk-Mikrofonanlage.

Um eine “normale” Kamera (z.B. Videokamera) mit dem Rode Mikrofon zu betreiben, ist dieses Verlängerungskabel zu empfehlen, welches auch die Umsetzung auf einen normalen, dreipoligen Klinkenstecker beinhaltet. Das Rode Mikrofon hat einen vierpoligen Stecker und ist damit kompatibel zu den Smartphones (die normalerweise ja mit Kopfhörer/Mikrofonkombination arbeiten). Dieses Kabel setzt das Signal auf einen normalen dreipoligen Stecker, wie er in den üblichen Kameras verwendet wird.

Die teurere Profil-Ausstattung

Wer etwas tiefer in die Taschen greifen möchte, ist mit einer Funkmikrofonanlage von Sennheiser gut bedient. Ab etwa 500 Euro erhält man ein Funk-Set aus Sender und Empfänger und einem Ansteckmikrofon. Wir nutzen das Sennheiser EW 122 Set.
Und ja, es gibt auch billigere Mikrofone. Nach einer Weile stellt man dann fest, dass Nebengeräusche, Rauschen oder Knacken doch stören und man zahlt dann doppelt – das als Hinweis aus eigener Erfahrung.

Tipp: Je näher ein Mikrofon am Sprecher, desto besser. Dadurch werden eventuelle Hintergrundgeräusche im Verhältnis zur Stimme leiser und ein “Hallen” vermieden. Die Stimme wirkt klar und natürlich und klingt nicht blechern. Ein Ansteckmikrofon ist in klanglicher Hinsicht daher die zweitbeste Lösung. Ein Headset oder Nackenbügelmikrofon wäre die beste, ist aber wegen der Optik des Mikrofons vor dem Mund nicht so „schön“.

5. Fernbedienung

Während der Videoaufnahme Folien weiterschalten? Ganz einfach: mit einem Fußtaster.

Ein Bluetooth Fußtaster lässt sich problemlos mit dem Tablet koppeln und ermöglicht Dir, während Deiner Aufnahme selbst auf die nächste Folie zu schalten. Das bringt Dich nach ein wenig Übung (ja, man sollte die Benutzung üben) weniger aus dem Konzept, als wenn ein Dritter den Prompter bedient. Du schaltest dann um, wenn Du den Folieninhalt erfasst hast und kannst Dich gedanklich schon auf die nächste Folie vorbereiten.

Der Bluetooth Fußtasterden ich hier verlinkt habe, ist eigentlich für Musiker (z.B. Geiger), die ihre Noten auf dem Tablet digital umblättern. Daher sind die Tasten besonders leise und stören nicht die Aufnahme z.B. durch ein Knacken.

Alternativ kannst Du auch ganz einfach eine Bluetooth Fernbedienung verwenden. Ich nutze eine Fernbedienung von Saatechi, weil sie sehr klein und handlich ist und es dadurch kaum auffällt, wenn man auf die nächste Folie umschaltet. Etwas günstiger und aus Kunststoff ist dieses Modell. Beides funktioniert; bei Außenaufnahmen verwende ich die Fernbedienung, bei Innenaufnahmen den Fußtaster.